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Von Gipfeli zu Gipfeli
Bilder vom NATO Gipfel 2009 in Strasbourg, DG


Bilder-Kommentar:

Die Straßen sind leer, abgesperrt, weit und breit ist kein Mensch zu sehen: Strassburg Anfang April 2009, anlässlich des NATO Gipfels und des US Präsidentenbesuchs. Die Stadt gleicht einer Totenstadt. Belagerungszustand, Kriegszustand, paramilitärische Polizeieinheiten vornehmlich in schwarzer Uniform besetzen jede Straßenkreuzung. Der Betrieb der Busse und Bahnen wurde eingestellt, Fußgänger säumen leere Straßen. Viele Menschen, insbesondere in der Innenstadt, flohen. Sie hatten einen roten Passierschein zu beantragen, wollten sie durch den Sicherheitsring um die Altstadt. Im Palais Rohan Empfang des US Präsidenten durch den französischen Staatspräsidenten. Eine gesondert abgesperrte Straße führt zur Rhenus Halle gegenüber dem Europa-Parlament, in der der US Präsident in einer One-Man-Show vor allem jungen Fans eine Rede halten und Fragen beantworten wird. Ein Trupp Journalisten wird nicht über diese Straße gelassen. Die Kreuzung ist von paramilitärischer Bereitschaftspolizei besetzt. Sie erwarten die Durchfahrt des Präsidenten. Es entsteht der Eindruck von Bürgerkrieg: Jeden Moment könnte die Straßenkreuzung unter Beschuss geraten. Warten. Telefonanruf: Es dauert noch. Die Journalisten werden durch gewunken, hinüber ins Presse Center, eine Halle, die wie eine Messehalle großzügig mit Arbeitsplätzen und Bildschirmen ausgestattet ist. Ca. 3.000 Journalisten seien vor Ort, Ziel der NATO Presse-Koordination ist es, diese Journalie im Presse Center zu halten. Weder sollen die Journalisten zu den Staatsinszenierungen der großen Politik noch zu den Protestlern auf die Straße. Zu den Veranstaltungen, den Pressekonferenzen, dem als historisch gepriesenen Empfang des französischen Präsidenten auf der Rheinbrücke, der Sitzung des NAC, des North Atlantic Councils, der abendlichen Festgala mit Violinen Konzert werden jeweils nur ausgesuchte Kamerateams zugelassen. Sie haben ihre Bilder den anderen Sendern zur freien Verfügung zu überlassen. Die Kommentierung erfolgt sozusagen vor dem Bildschirm. Den Journalisten wird suggeriert, es ist nicht mehr notwendig, sich vor Ort zu begeben. Abgesehen vom Inhalt der Reden, stellt sich die Frage, wo Zusatzinformationen eingespeist werden bzw. wie diese bei einem solchen Event zu Tage treten. Erst zum Abschluss des Gipfels, nach dem die Wahl des neuen Generalsekretärs Fogh Rasmussen aus Dänemark erfolgt war, wurde das Gros Journalisten zu Abschluss-Pressekonferenz in das NATO Kongress Gebäude gebeten. Der Eindruck einer Hierarchisierung drängte sich auf. Die deutsche Kanzlerin und der französische Präsident stellten gemeinsam den neuen NATO Generalsekretär vor, der US Präsident hielt im selben Gebäude anschließend eine separate Pressekonferenz, während einige Regierungschefs ebenfalls separat das Presse Center aufsuchten, um ihren heimischen Journalisten zu berichten.


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