Es sind erschreckende Bilder des Aufstands, der Rebellion, des Widerstands in einer Welt des lebensalltäglichen Zwangs zur Arbeit und zum Gelderwerb, die in den Fotos der Serie „Alles Banane!“ zum Ausdruck gelangt. Ein momenthaftes, zufällig hingeworfenes Arrangement aufs Blatt Papier wird in der neo-planetarischen Moderne ersetzt durch einen digitalen Schnapp-Schuss. Er fängt gegenständlich räumliche Verhältnisse mit Symbolkraft ein.
Die verdichtete Musezeit des neo-planetarischen Café-Ismus der zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts stellt mithin die Reflexion der lebensweltlichen Abstraktion dar. Eine solche erlaubt mehr noch als den Genuss der Muse, die Stillung der ganzheitlichen Bedürfnisse des menschlichen Seins.
Fotografien von Christian Pfaff
mit Kommentaren von Dirk Glomptner
Albertina im Sommer 2023
Du wohl nicht mehr so Café-afin?
Aufrüstung so
Hey du, sag mal… das geht echt zu
weit … die genauere Betrachtung der zwei Bananen, dass die
eine durch die Lasche des Henkels schlüpfen will und die andere
Banane sich in die mehr als halb voll gefüllte Kaffee Creme
Tasse schlingeln möchte. Auffällig ist dabei eine auf
beiden Bananenenden heraus gelöster Bananenschalenkreis. Als
eine derart markant zu Tage tretende Loch-Form erscheint sie
sowohl
als Öffnung ins fleischlich Innere als auch als Öffnung des
Inneren nach außen.
streng genommen….
eindeutig…
pornografisch
…
es geht noch schlimmer
Geht es noch
weiter oder ist die abgeschlaffte Phase eher, nun ja, weniger
erbaulich?
… stay tuned …
lass
Dich überraschen…
Huhu - Long time no hear - wie geht‘s Dir? Wo
steckst Du?
Eine ganz normale Banane vom Starnberger See
ohne Kaffee -
Ja, Banane! … weil es ist ein
Schweizer Semmel ohne Kafi
Banane schreitet voran …
Gelungen … welch Eingaben des
Moments, welch so sensibler Ausdruck des schöpferischen Geistes,
welch Hingabe, um nicht zu sagen, welch totale Dreingabe bis hin
zur
Selbstauflösung sich in diesen simplen, im Café
entstandenen Konstruktionen Ausdruck verschafft, bleibt der
lebensalltäglichen Fantasie überlassen, Gestalt anzunehmen.
Doch dass sie selber als Momentankunst des Café-Ismus eine
erste symbolhafte Abstraktion bilden, die im zweiten Schritt ins
Schattenspiel rechtwinkliger Verhältnisse übertragen
werden, um von dort aus zum Anfang, zum Ursprung der objektiv
realen
Lebenswirklichkeit mit ihren ständig nervenden Pflichten und
regelgeleiteten Notwendigkeiten zurückzukehren, das ergibt die
pointierte Sprengkraft künstlicher Intelligenz, der gegenüber
sich das pflanzlich Fleischliche, wie in den Bananen Fotos zu
sehen,
von anlehnungsbedürftig bis distanzlos übergriffig
verhält.
Also, alles Banane !
im Schattenspiel
der Geometrie
Fotografien von Christian Pfaff
mit Kommentaren von Dirk Glomptner
Albertina im Sommer 2023
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