… musst du angst haben liebes?
Musst du angst haben, weil ich tanzen möchte und lachen?
Musst du angst haben, von mir den vorwurf zu hören, mit dir
ginge das nicht … mehr?
Muss ich angst haben, das hören der musik, des klangs, der füllt
den raum, missfieäle dir?
… muss ich angst haben, liebes? Angst vor dir, vor deinem
denken, vor deinem Nein, vor deiner ferne, vor deinem unwillen,
vor deiner unlust, vor deinem zorn auf mich? … weil ich mehr
will, mehr und noch mehr, unendlich viel mehr als du geben
kannst, geben willst, geben sollst?
Muss ich angst haben, dass meine kraft versiegt?
Muss ich angst haben, dass deine unlust mich besiegt?
Muss ich angst haben?
Muss ich angst haben, dass du dir einen anderen nimmst?
musst du angst haben, dass eine andere mich pflückt, wie eine
blume im sommerwind?
Musst du angst haben? Angst davor, dass es so weiter geht wie
bisher?
Muss ich angst haben, alleine zu liegen im bett ohne dich zu
sein?
Und dann lagen wir und hörten musik, hörten den perlenden klang
der tontropfen. Sie füllten den raum, sie hoben das denken in
die sphäre von begriffen, die dreidimensional für sich wie eine
pappmachée figur rundum sichtbar auf dem beistelltischlein neben
dem bett stand und von allen seiten betrachtet werden konnte.
Der schein der kerze leuchtete mal durch das filigrane papier
ihres rockes und ein andermal als lichtschein flackernd von
ihrem heftiger werdenden atem auf das gesicht dieses figürchens.