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Kamala Harris for President

Im März 2019, Dirk Glomptner

Es ist schon einige Zeit her, vor Weihnachten 2018, nach den Midterm Elections zum Repräsentantenhaus und Senat, als die Frage aufkam, welche US-Demokraten stünden zur Wahl ihren Hut in den Ring für die Präsidentschafts-Kandidatur zu werfen. Ich surfte und fand nicht viele, aber unter diesen wenigen fand ich sie, Kamala Harris, bildschön, smart, US-Senatorin für Kalifornien, zwar, wie die anderen, eine Juristin, also knochentrocken, aber dann doch wieder bodenständig, eben eine reife Frau, Hausfrau - ist sie Mutter? - ledig? - mit einiger Lebenserfahrung und darum eine Frau mit vielen Gesichtern, vielen Rollen und Aufgaben.
Kamala Harris

Sen. Kamala Harris announces 2020 presidential run


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Als Mitteleuropäer, was geht es mich an, wen die US-Amerikaner zum Präsidenten wählen? Mein Interesse flachte ab, zwar hatte ich sie zur Kenntnis genommen, aber ob ich je wieder von ihr hören würde, stand in den Sternen. Natürlich hörte ich nichts von ihr. Andererseits aber war sie die einzige, die mir nach meiner Internet-Recherche in Erinnerung geblieben war. Also, guckte ich wieder nach ihr und entdeckte ihr Interview, in dem sie ihre Kanditatur bekannt gab. Offensichtlich hatte sie das Datum klug gewählt, denn es war der Geburtstag von Martin Luther King, der 15. Januar. Erschossen wurde Martin Luther King am 4. April 1968 in Memphis, Tennessee. Ich gehe davon aus, dass es am 4. April einen größeren Event geben wird, bei dem sich die US-demokratischen Favoriten präsentieren werden. Was für ein Event das auch sein könnte, träumte mir vor Tagen: Ich hatte eine Einladung auf das Anwesen eines Multimilliardärs erhalten, sozusagen eine postmoderne Schloss-Anlage wie sie ein Günter Sachs nicht besser hätte gestalten können: Golf-Platz-Wiesen, Swimmingpools, mehrere postmoderne Bungalows, also ein neues Schloss-Konzept des postmodernen Globaladels bei dem die Ein-Gebäude-und alles unter einem Dach-Idee zugunsten einer auf dem Gelände verteilen Gebäude-Vielzahl umgesetzt erscheint.  Eine Menge Leute, die sich glücklich schätzten, zu den Gästen zu gehören, drängten heran. Freilich ist das eine andere Kategorie von Events und Leuten, um nicht zu sagen: Magnaten, derer die Kandidaten sich im gegenwärtigen Vorwahlkampf zu versichern haben. Die Aquirierung von Wahlkampfmitteln meint in diesem Vorstadium der Präsidentschaftswahl 2020 so etwas wie eine Wette auf ein Pferd abzuschließen, also einen Einsatz zu tätigen, der nicht zu hoch, aber unverbindliche Affirmation bekundet, also weitem keine Festlegung darstellt. Die Einsatz-Spender in diesem Stadium des Vorwahlkampfes wollen sich noch freihalten und abwarten, wer sich weiter aus der nicht unbeträchtlichen Menge von Mitbewerbern um das höchste Staatsamt herausschält.
Die Web-Site Politics1.com lässt mich staunen, dass selbst bei den Republikanern, neben Trump, weitere schwergewichtige Kandidaten ihren Hut in den Ring warfen.
John Kasich aus Ohio erscheint mir bemerkenswert unter ihnen. Wie er sich gegenüber Trump macht, ist für ihn wahrscheinlich nur eine Frage unter anderen, denn Trumps Niedermache als auch Angebote beeindrucken nicht nur ihn.

Angesichts der Vielzahl und vor allem der bekannten, bedeutungsvollen und massenwirksamen MitkandidatInnen von Ms Harris, erscheint sie in der Liste abgeschlagen, sozusagen auf einem der unteren Bundesliga-Plätze. Nicht nur dass sie nur eine der gerade mal 5 Frauen unter den, ich zählte 28 mit Foto gelisteten demokratischen Kandidaten ist, sondern, wie könnte sie mit der so bekannten Elisabeth Warren mithalten? Oder mit der so voller hawaiianischem Charme wirkenden Tulsi Gabbard? Oder mit der der weißen Mehrheit so gefällig kühl und gewitzt erscheinenden Kirsten Gillibrand? Wenn diese Frauen nicht das Standing und die jahrzentelange Erfahrung einer Hillary Clinton und noch viel weniger ihr Renomee haben, wieso sollten die US-Demokraten dann wieder eine Frau nominieren? Nur, um alternativ und avantgardistisch zu sein?, wenn es doch ein Joe Bidden diesmal schaffen könnte, zum Beispiel.

Angesichts des Fotos kann ich mit Ms. Gabbard von Hawaii, neben Ms Harris, am ehesten in Resonanz kommen. Also: Tulsi Gabbard for President!

Irgendwie kommt mir dieser Sinneswandel, wie ein Ehe- und Treuebruch vor. Mich nun mehr für Ms Gabbard zu interessieren, erscheint wie ein Verlassen der vorhergehenden Geliebten. Bei männlichen Kandidaten würde dies als ein Loyalitätskonflikt aufscheinen. Mithin werfen weibliche Kandidatinnen für ihre männlichen Wähler andere Fragen und doch dieselben auf. Es geht nicht mehr um die projektive Vater-Sohn Beziehung, sondern um die Vater-Sohn Beziehung im Verhältnis zur Mutter und Geliebten, also zur Maria - Magdalena Aufspaltung.  




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